Tag der offenen Höfe
Gelsdorf wird zum Bauernhof
Von Christine Schulze
GELSDORF. Äpfel und Birnen probieren, mit der Armbrust schießen, die Hand von der rauen Zunge einer Kuh abschlecken lassen oder den Stier bei den Hörner packen: Bei herrlichem Herbstwetter zog es Tausende von Besuchern am Wochenende zu den Tagen der offenen Höfe nach Gelsdorf.
Die Limousin-Rinderzucht steht im Hof Gerharz im Fokus. Foto: Martin Gausmann
Damit konnte sich die Grafschaft noch einmal mit dem profilieren, was ihr Ursprung ist: Landwirtschaft. Das allerdings zeitgemäß auf hohem Niveau.
An alte Zeiten erinnerten Traktor-Oldtimer bei ihren Touren durch die Straßen, aber auch die Pferdeäpfel, die bei den gut genutzten Fahrten mit Planwagen oder Kutsche oder beim Ponyreiten auf den Asphalt fielen. Auch der Matsch vom jüngsten Regen auf einigen Wegen mag Assoziationen an einst geweckt haben. Trotz Nostalgie: Thema war die Leistungsfähigkeit der Betriebe.
Die Vorbereitung hatte Obstbauern, Viehzüchtern, Handwerkern und Dienstleistern viel abverlangt. Da waren in Scheunen, Ställen, Höfen und Hallen rustikale Restaurants entstanden - auch Probierstuben für Dagernova- und Brogsitter-Weine von der Ahr. Da hatten Ackergeräte Platz machen müssen für Stände etwa mit Produkten der Grafschafter Krautfabrik in Meckenheim oder mit Kunststofftieren und -traktoren zum Spielen.
Es hat der Großveranstaltung offensichtlich gut getan, dass die strengen Regeln ihrer Gründer von 1996 gelockert worden sind. Ursprünglich sollte die Teilnahme auf Gelsdorf und die Grafschaft begrenzt sein. Mittlerweile präsentieren sich Anbieter aus dem weiteren Umkreis.
Wie Korbflechter Hans-Jürgen Held aus der Eifel, der sein Handwerk im Obsthof Sonntag zeigte. Dort hatte auch die Bonnerin Gertrud Ring mit ihrem Webstuhl Platz genommen, das Jagdhaus Rech bot Wildspezialitäten an, die Hofkäserei aus Peppenhoven unter anderem würzigen Ziegenkäse.
Samen alter Gemüsesorten wie Petersilienwurzeln, Herbstrüben oder diverser Bohnen gab es am Infostand des Gemüsesortenprojekts "Rheinland (+) Pfalz". Ein Kaffeeröster aus Bölingen stellte seine Produkte vor, die er per Internet vermarktet. Herbstliche Blumenkränze waren Blickfang. Daneben informierte Konstantin Sonntag geduldig über seine Obstsorten. Neu im Anbau: der saftige Sapora.
Vielfältig bis hin zur Malschule zeigten sich die Landfrauen mit selbst gestrickten Baby-Schuhen, warmen Mützen und Handschuhen, leckeren Marmeladen, bunten Glückwunschkarten und appetitlichen Torten im Landfrauen-Café.
Auch die Gemeinde Grafschaft war dabei. Sie informierte über Wohnbaugebiete sowie über das an der Landesgrenze geplante Gebiet für Einzelhandel, warb mit günstigen Grundstückspreisen und niedrigen lokalen Steuern. "Die Resonanz ist da", sagte ein Mitarbeiter. Beim Ahrtal-Tourismus fand der Ahrsteig Interesse.
Hauptdarsteller bei den Tagen der Offenen Höfe waren freilich die Obstbauern und Viehzüchter. "Alles Bio" hieß es im Hof Nachtwey, wo neben Äpfeln und Birnen schmackhafte Marmeladen und Säfte angeboten wurden. Gemüsesuppe, Brote mit Apfelschmalz sowie Apfelpfannkuchen fanden zufriedene Abnehmer. Kinder durften mit der Armbrust auf Holzäpfel schießen oder eine Runde im Apfelexpress durch die Plantagen unternehmen.
Beim Obsthof Schweinheim-Brünagel konnten Besucher ihre Obst-Tüte selbst packen: Da kamen etwa Vereinsdechant-Birne, die "Gräfin von Paris", Braeburn und der knallrote Elstar in den Beutel. Stockbrot-Rösten war der Hit für Kinder im Obsthof Schöneseiffen, während die Eltern Obst und Säfte probierten. Aufmerksamkeit weckte der Chicorée-Treibbetrieb von Theo Münch.
An einem Getreide-Quiz scheiterten indes nicht nur Städter: Körner von Roggen, Dinkel, Triticale, Hafer, Raps waren zu erkennen. Und schließlich durfte der Nachwuchs beim Rinderzüchter Gerharz richtig wild wie die Kälbchen im Stroh toben, während die Kühe Mittagsschlaf hielten.
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Die Tage der offenen Höfe sind im vielen Kalender der Familien ein fester Bestandteil geworden. Am dritten Wochenende im Oktober 2014 finden die Tag der offenen Höfe in Grafschaft-Gelsdorf statt. Die Veranstaltung hat auf Grund ihrer Attraktivität und Vielfältigkeit zwischenzeitlich auch überregional einen guten Ruf und verzeichnet Jahr für Jahr zunehmende Besucherzahlen. Dafür haben wir an den Straßen Wildacker, im hinteren Bereich „Hinter der Haage“ und im Gewerbegebiet Parkplätze ausgewiesen. Der dadurch bedingte Fahrzeugverkehr macht folgende Verkehrsbeschränkungen erforderlich:
Wir bitten die Anwohner um Verständnis und Beachtung
Andreas Ackermann
Ortsvorsteher
Ferienfreizeit der kath. Jugend Gelsdorf
In der Zeit vom 9.‐16. Juli 2014 verbrachten 35 Kinder und Jugendliche unter der
Leitung von Walter Dombrowski ihre Ferienfreizeit in Dausfeld/Prüm. Die Kinder und
Jugendliche im Alter von 10‐17 Jahren wurden von 6 Erwachsenen betreut.
Als Samstagnachmittag das Gepäck in den Fahrzeugen verstaut war und sich jeder
verabschiedet hatte, trat die Gruppe ihre Reise für eine abwechslungsreiche Woche an.
Nachdem die Einteilung der Köhlerhütten, des Küchen‐ und Putzdienstes für die
anstehende gemeinsame Zeit geklärt war, wurde die nähere Umgebung erkundet. Bei
den jüngeren Teilnehmern war das nahegelegene Waldgebiet und der angrenzende
Bach sehr beliebt. Trotz des wechselhaften Wetters konnte das große Freizeitangebot
in den nächsten Tagen mit Schwimmbad, Federball, Tischtennis, Nachtspielen,
Stadtbummel, Kinobesuch, Bingo, einer Stadtrally, Lagerolympiade und
Nachtwanderung ausgekostet werden. Gerade bei der Stadtrally und der
Lagerolympiade waren Teamgeist, Geschicklichkeit und schnelles Handeln gefordert.
Das Lagerfeuer brachte der Gruppe mit ihren Betreuern in den Abendstunden Zeit zum
Planen, Plaudern, Singen und Einhaltung der Nachtwache. Für die tägliche Zubereitung
der Mahlzeiten und den Aufbau des abendlichen Lagerfeuers war jeder Einzelne
mitverantwortlich. In der gesamten Woche standen Spaß, Aktion, Geselligkeit und
Gemeinschaft im Vordergrund, wozu jedes Kind auf seine Art und Weise beitrug. Dies
hatte zum Ziel, dass alle entspannt ‐ aber müde ‐ mit großer Begeisterung, neuen
Freundschaften, Eindrücken oder Erfahrungen nach Hause fuhren.
Daher wurde die
Ankündigung der nächsten Ferienfreizeit, die vom 1.‐8. August 2015 wieder in
Heuzert/Westerwald stattfindet, mit riesiger Vorfreude angenommen.
Die gesamten Angebote der Freizeitgestaltung und Neuanschaffungen konnten von
der kath. Jugendgruppe Gelsdorf übernommen werden. Dies war aber nur möglich, da
verschiedene Einnahmen ‐ bestehend aus Zuschüssen, Spenden und eigene Erlöse ‐
erzielt wurden. An dieser Stelle danken wir ganz recht herzlichen der Kreissparkasse
Ahrweiler, der Raiffeisenbank Grafschaft‐Wachtberg eG, der Jagdgenossenschaft und
unserer Küsterin Frau Prange für die Geldspenden sowie der Nova Vita Residenz Bonn
und dem Obsthof Sonntag für ihre Unterstützung!
Eigene Erlöse erwirtschaftet die Gruppe jährlich durch die Mitwirkung in Form von
Kuchenverkauf an den Tagen der offenen Höfe. Deshalb ist die Freude über jeden
Besuch auf dem Fest oder eine finanzielle Unterstützung riesig.